Die digitale Transformation bietet neue Möglichkeiten in nahezu sämtlichen Geschäftsbereichen. Gleichzeitig verlangt und erwartet sie von Unternehmen aber auch Veränderungen. Martin Sesar, Geschäftsführer der Data One, sprach im Rahmen des 2. Cloud-Tag Saarland über Chancen und Risiken des digitalen Wandels sowie über die moderne Arbeitswelt.


Work 4.0, Internet of Things, Digitalisierung – mächtige Schlagworte, die seit geraumer Zeit wie ein Lauffeuer durch Wirtschaft, Politik und Forschung geistern. Viele Unternehmen haben die Notwendigkeit, sich mit dem Thema Digitalisierung zu beschäftigen, erkannt. Viele wissen jedoch noch nicht genau, wie sie sich dem Thema annähern sollen. Viele Fragezeichen nicht nur über den Köpfen der Geschäftsleitung, sondern auch über denen der zuständigen Projektteams.

Digitale (R)Evolution – von A wie Arbeiten 4.0 bis Z wie Zukunftsvision

Cloud Tag MS
Martin Sesar, CEO Data One

Data One hat bereits 2015 den Cloud-Tag Saarland ins Leben gerufen, um Unternehmen in der Region bei ihrer Reise durch die digitale Transformation zu unterstützen. Während im vergangenen Jahr noch der Arbeitsplatz der Zukunft thematisiert wurde, standen in diesem Jahr konkrete Erfahrungsberichte im Umgang mit der Digitalen Transformation im Vordergrund. Auch die Cloud als Treiber der Digitalisierung wurde thematisiert.

Experten aus Forschung und Wirtschaft betonten in ihren Vorträgen, dass die digitale Transformation eine sehr unternehmensindividuelle Aufgabe sei, die von der Optimierung der internen Prozesse und Systemlandschaften bis hin zur Veränderung des originären Geschäftsmodells reichen kann. Martin Sesar, Geschäftsführer der Data One, bekräftigt dieses Statement in seinem Interview.

Wie beurteilen Sie generell die digitale Transformation – schon Trend oder noch Vision?

Martin Sesar: Die digitale Transformation ist viel mehr als ein Trend oder eine Vision. Nach mehr als einem Jahrzehnt ist sie Im Hype-Zyklus auf Produktivitätslevel angekommen und unverzichtbare grundsätzliche strategische Fragestellung in fast jedem Unternehmen. Unsicherheit gibt es noch bei der Herangehensweise und der Ableitung von Handlungsmaßnahmen. Digitale Transformation bezieht sich nicht nur auf die Digitalisierung von Prozessen, sondern auch auf die Geschäftsmodelle und Arbeitsumgebungen – disruptiv oder auch im kontinuierlichen Prozess.

Sie haben in Ihrer Keynote am Cloud Tag u.a. über die Simplifizierung in einer digitalen Welt gesprochen. Wird durch die Digitalisierung nun alles einfacher?

Martin Sesar: Die Digitalisierung bringt unglaubliche Chancen, aber es gehen auch Risiken einher. Digitalisierung impliziert zunächst eine Diversifizierung. Das kann oft oder auch im Einzelfall gut und wertschöpfend sein. Wichtig ist, dabei auch auf Simplifizierung zu achten: dann wird alles einfacher und besser. Ziel muss es sein, die Möglichkeiten einer digitalen Welt so zu nutzen, dass sie zu einer Effizienzsteigerung beim Arbeiten und zu mehr Lebensqualität im Privatbereich beitragen. Das ist das beste Change Management und führt allseits zu Begeisterung.

Die Digitalisierung wird insbesondere auch unseren Arbeitsalltag nachhaltig verändern. Wie sieht Arbeiten 4.0 aus? Welche Möglichkeiten benötigt der Mitarbeiter am modernen Arbeitsplatz?

Martin Sesar: Um die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, erscheint ein revolutionärer oder zumindest evolutionärer Umgang mit Arbeitsmodellen erforderlich. Konventionelle Modelle haben hier in vielen Situationen ausgedient. Vertrauensarbeitsplätze mit verantwortlichem Umgang aber freier Wahl von Arbeitszeit und Arbeitsort sind ein probates Mittel. Neue Potenziale und Wertschöpfung entstehen gerade durch moderne Möglichkeiten der Kommunikation und eine smarte, sprich selektive Aufbereitung und Verfügbarkeit von Daten. Dazu unbedingt erforderlich sind mündige Mitarbeiter. Es liegt im Interesse und in der Verantwortung der Unternehmen, die Mitarbeiter auf diesem Weg zu begleiten, ihnen sukzessive den erforderlichen Rahmen und Hilfestellung zu geben. Die Anforderungen an eine gute Selbstorganisation sind hier unabdingbar und wesentlich für eine erfolgreiche Umsetzung.

Wir blicken 5-10 Jahre voraus. Was wird sich aus Ihrer Sicht maßgeblich verändern? Welche Trends und Entwicklungen erhoffen Sie sich für Ihre eigene Umgebung?

Martin Sesar: Das vorauszusagen ist wirklich Vision. Aber es ist auch für jeden klar, dass man keine andere Wahl hat, als sich entlang der Digitalisierung neu auszurichten. Autonom fahrende Fahrzeuge werden für die Arbeitsnomaden selbstverständlich sein uns allen steht eine sich schnell verändernde digitale Handels- und Finanzwelt zur Verfügung. Bargeld ist obsolet. Mich selbst treibt die Vorstellung davon, in einem abwechslungsreichen räumlichen Umfeld zu arbeiten, das mir in jeder Situation Unterstützung bietet. In einem geeigneten Bürogebäude oder an geographisch beliebigen anderen Lokationen. An ruhigen Orten für analytische und konzeptionelle Arbeit, an Orten der Kommunikation für den wichtigen Austausch mit Kollegen und Partnern, an inspirierenden Orten für kreative Momente mit eben solchen Menschen, an entspannenden Orten zum Erholen nach einer Reise oder einem strapaziösen Arbeitstag. Das ist das Umfeld, das ich brauche für gestalterische Kraft und ein agiles Leben. Und genau das bedeutet für mich Arbeits- und Lebensqualität im Rahmen einer begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit.

Wie unterstützt Data One seine Kunden im Zuge der Digitalisierung?

Martin Sesar: Die Reise in eine digitale Zukunft bedarf einer digitalen Strategie mit 360° Ansatz und darf nicht aufgestülpt sein, sondern muss zentrale Denkweise sein und verinnerlicht, in der Unternehmenskultur verankert werden. Modifizierung oder disruptive Veränderung der Geschäftsmodelle, Transformation der Geschäftsprozesse und eine modernisierte Arbeitswelt sind die Herausforderungen. Führungspersonal muss mit Digital Leadership die Veränderungsprozesse vorantreiben und vorleben. Data One möchte dabei Lotse für seine Kunden sein. Unsere neue Aufstellung erlaubt uns, ausgezeichneter Sparringspartner und Inspirator auf Geschäftsmodellebene zu sein. Geschäftsprozesse mit einem komplett über ein Cloud basierten Software-Lösungsportfolio auf Produktivitäts- und Businessebene maßgeschneidert auf die individuellen Anforderungen zu implementieren. Und kompetent und mit Herzblut Leitbild und Designer zu sein für moderne Arbeitswelten.

 

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